Nach dem Grundstudium der Sozialwissenschaften an der Universität Bonn haben wir in Aachen begonnen, Architektur zu studieren. Von Anfang an faszinierte uns die Frage: Wie kann sozialverträgliches Wohnen heute aussehen? Wir experimentierten, entwarfen die ersten Häuser und Wohnhöfe, damals stark bestimmt durch die Diskussion über gesunde Baustoffe.

Nach der Gründung unseres Büros im Jahre 1986 planten und bauten wir die an damaligen ökologischen Standards orientierte Wohnanlage „Alte Windkunst“ in Herzogenrath als Gemeinschaftsprojekt von neun Familien. Seitdem haben wir zahlreiche Gruppen-projekte und Einfamilienhäuser als Architekten und Projektentwickler realisiert.

Dabei haben wir im Laufe der Jahre einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Bauherrn und Gruppen gesammelt und zwar sowohl auf die Planungs- und Bauphase wie auch auf die spätere Wohnphase bezogen. Neben reinen Eigentumsprojekten haben wir inzwischen auch genossenschaftlich orientierte Modelle mit einem Mix aus sozial- und freifinanzierten Wohnungen ausgeführt. Sie ermöglichen das Mieten in Selbstorganisation.

Am Anfang unserer Tätigkeit lag das Interesse unserer Bauherren eher darin, als Einzelne oder Familien nicht abgeschottet, sondern gemeinsam mit anderen zu leben. Heute richtet sich das Augenmerk zunehmend auf der Frage: Wie wollen wir im Alter wohnen?

Die Antwort darauf scheint uns in der Kombination beider Aspekte zu liegen. Das „Mehrgenerationen- wohnen“ hat sich deshalb in den letzten Jahren zu einem neuen Schwerpunkt unserer Arbeit entwickelt.

Auf der baulichen Seite hat sich außerdem zu dem ökologischen Aspekt der energetische gesellt. So realisierten wir inzwischen Wohngruppen-Projekte nach Passiv-Haus-Standards. Wir selbst leben und arbeiten seit 1988 mit unseren drei - jetzt schon fast erwachsenen - Kindern im Wohnhof „Alte Windkunst“. Hier hoffen wir auf weitere spannende Gruppenjahre, in denen das Thema „Wohnen im Alter“ sicher zunehmend eine Rolle spielen wird.